Pressemitteilung
Kommunale Zuständigkeit für Trinkwasserversorgung muss verbindliches Ziel bleiben!
ÖDP bietet Mitmach-Petition an den Bayerischen Landtag
Waldkirchen. Bei der letzten Sitzung des Kreisvorstands im
Gasthaus „Gottinger“ stellte die Kreisvorsitzende Renate Ruhland eine
Mitmach-Petition an den Bayerischen Landtag vor.
„Es geht darum, dass die Staatsregierung die kommunale
Zuständigkeit für die Trinkwasserversorgung aus dem Landesentwicklungsplan
streichen will“, erklärte Ruhland.
Während es im LEP von 2006 noch hieß, dass die öffentliche
Wasserversorgung „als essentieller Bestandteil der Daseinsvorsorge in
kommunaler Verwantwortung bleiben soll“, ist dieses verbindliche Ziel im neuen
Entwurf nicht mehr enthalten. „Hier entsteht der Eindruck, dass Bayern die Bestrebungen
der EU-Kommission unterstützt, den Trinkwassermarkt durch die Hintertür für
private Konzerne zu öffnen“, führte Ruhland aus.
In der Begründung der Petition heißt es, Trinkwasser sei das
wichtigste Lebensmittel und dürfe nicht dem Spiel der Marktkräfte ausgeliefert
werden. Es drohe sonst nicht nur eine Absenkung des Qualitätsstandards, sondern
auch eine massive Preiserhöhung. Die Mitmach-Petition ist auf der ÖDP-Homepage veröffentlicht oder
kann auch bei Renate Ruhland angefordert werden (www.oedp-freyung-grafenau.de).
Weiterhin beschäftigte sich der Kreisvorstand mit dem neuen
„Fracking“-Gesetz der Bundesregierung. Hierzu teilte die stellvertretende
Kreisvorsitzende Karin Weber mit, dass man unter „Fracking“ die Erschließung
von Schiefergasvorkommen aus großer Tiefe verstehe. „Dabei werden vor allem
Sand und Chemikalien in die Bodenschichten gepresst, um das Gas zu fördern.“
Selbst wenn Bundesumweltminister Peter Altmaier im Gesetzentwurf bestimmte
Einschränkungen vorgenommen habe, bleibe diese Form der Gasgewinnung höchst
umstritten und gefährlich, so Weber. „Fracking ist generell ein
umweltschädliches Projekt“, pflichtete ihr Vorstandsmitglied Rosmarie Pfefferl
bei. Denn Grund – und Oberflächenwasser könnten gefährdet und Millionen Liter
chemikalienverseuchter Abwässer produziert werden. „Angeblich können die
deutschen Schiefergasvorkommen den Gasbedarf nur für 13 Jahre abdecken“,
betonte Josef Pauli aus Hohenau. „Wollen wir dafür unser Trinkwasser für viele
Jahrzehnte vergiften?“
Renate Ruhland teilte dem Kreisvorstand mit, dass die
Freyunger Ortsvorsitzende Elisabeth Riedl von ihrem Amt zurückgetreten sei, und
zwar wegen unterschiedlicher Auffassungen zu der geplanten innerörtlichen
Umgehung in Freyung. „Wir bedauern diesen Schritt sehr, nachdem es in den
letzten Jahren eine durchwegs gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit gegeben
hat“, so Ruhland. Es habe eine Trennung ohne Zerwürfnis gegeben, betonte auch
die stellvertretende Ortsvorsitzende Elisabeth Tesche, die bis auf Weiteres den
Ortsverband führen wird.
Der Waldkirchener Stadtrat Erwin Pauli informierte das
Gremium über die gegenwärtige Diskussion um die sogenannte
„Monster-Kreuzung“und mögliche Umgestaltungspläne. „Es muss endlich gehandelt
werden, denn die Situation, insbesondere bei der Auffahrt zur Brücke, ist
untragbar“, erklärte Günter Deininger.
Schließlich wurde noch über das Ziel des ÖDP-Ausfluges im
Sommer diskutiert und über Vorplanungen
zur Landtags- und Bezirkstagswahl. Angela Schubert, die als Direktkandidatin
für den Bezirkstag antritt, kritisierte, dass Bayern diese Wahlen nicht mit dem
Wahltermin für die Bundestagswahl zusammengelegt hat. „Hier wird unnötig Geld
für zwei Wahltermine verschwendet“, so Schubert.