Pressemitteilung
Privatisierung der Wasserversorgung in Bayern nicht mehr zu befürchten?
Reaktion auf vielfältige Kritik verschiedener Seiten und Petitionen der ÖDP
Hohenau. Bei der letzten Kreisvorstandssitzung der ÖDP
konnte Kreisvorsitzende Renate Ruhland eine erfreuliche Nachricht verkünden. Im
Landesentwicklungsprogramm soll wie bisher die kommunale Verantwortung für die
öffentliche Wasserversorgung festgeschrieben werden.
Zum Hintergrund: Im neuen Landesentwicklungsprogramms
wollten CSU und FDP den Passus streichen, dass die öffentliche Wasserversorgung
in der kommunalen Verantwortung liegen soll. Daraufhin hat die ÖDP eine
Mitmachpetition gestartet und entsprechende Anträge in verschiedenen
Kommunalparlamenten gestellt. Auch zahlreiche Kommunen und Verbände hatten diese
Streichung vehement kritisiert. Anfang April gab es nun einen Antrag von
Landtagsabgeordneten der CSU und FDP, diesen Artikel wieder als Ziel in das LEP
aufzunehmen. Ihre Begründung: „Mit dem Antrag soll den Privatisierungstendenzen
im Bereich der Wasserversorgung auf EU – Ebene entgegen getreten werden.“
„Offenbar hat die massive Kritik an der Staatsregierung
gefruchtet“, freute sich auch Sabine Schmid-Boitz. Man sei froh, dass sich
Wirtschaftsminister Zeil mit seinem Vorschlag nicht durchsetzen konnte. Damit
werde wie bisher das Ziel festgeschrieben, dass „die öffentliche
Wasserversorgung als essentieller Bestandteil der Daseinsvorsorge in kommunaler
Verantwortung“ bleiben soll.
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war das
Volksbegehren zum G 8/ G 9. „Es beinhaltet, dass die Gymnasien für die Schüler
Wahlfreiheit anbieten sollen, nach acht oder neun Jahren Schulzeit das Abitur
abzulegen, wobei die Prüfungen völlig identisch wären. „Sicher war das G 8
überstürzt eingeführt worden und es gibt nach wie vor einiges daran zu
kritisieren“, erklärte die stellvertretende Kreisvorsitzende Angela Schubert.
Viele würden sich auch eine Wiedereinführung des G 9 wünschen. Aber die
Wahlfreiheit zwischen G 8 und G 9 an
jeder Schule könne Schulstandorte
gefährden, gab Schubert zu bedenken. Denn angesichts des bereits feststellbaren
Rückganges an Schülern könnten bei einer „Zweigleisigkeit“ unter Umständen bestimmte Zweige oder Fächer
nicht mehr angeboten werden. „Ob dadurch gerade bei uns, mit drei Gymnasien in
unmittelbarer Nähe, alle Bildungseinrichtungen überleben, ist schon fraglich“,
pflichtete ihr Karin Weber bei.
„Denkbar wäre auch, dass dann Schüler wechseln und noch
längere Anfahrtszeiten in Kauf nehmen müssten“, meinte auch Hans Haller. Die
Anwesenden blickten deshalb mit großer Skepsis auf dieses Volksbegehren,
das die Schullandschaft gerade in
ländlichen Regionen zum Negativen verändern könnte.
Josef Pauli aus Hohenau beklagte die Situation im Bereich
des ÖPNV im Landkreis an. „Besonders an Wochenenden und abends gibt es kaum
Busverbindungen.“ Anstatt in immer neue Straßenprojekte zu investieren, wäre
das Geld sinnvoller in eine flächendeckende Versorgung mit öffentlichen
Verkehrsmitteln angelegt, betonte Pauli.
Elisabeth Tesche teilte mit, dass der alljährliche
ÖDP-Ausflug heuer wieder mit der Ilztalbahn durchgeführt werde, und zwar am 23.
Juni. Das genaue Programm wird bei der nächsten Vorstandssitzung bekannt
gegeben. „Auch wenn die Mitglieder des Kreisvorstands fast alle Mitglied beim
‚Förderverein Ilztalbahn’ sind, sollte auch der Kreisverband selbst Mitglied
werden“, regte Erwin Pauli aus Waldkirchen an. Dies wurde einstimmig
beschlossen.